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Christen im Westmünsterland

FBGW

Die Ekklesia

Die Frage, was die wahre Kirche oder Gemeinde Jesu ist, wird seit jeher unter religiösen Menschen heiß diskutiert. Viele Religionen beanspruchen für sich exklusiv die einzig wahre Gemeinde Jesu zu sein; demnach wären die Mitglieder aller anderen christlichen Gemeinschaften keine Christen. So beansprucht z.B. die Römisch-Katholische Kirche für sich, die wahre Kirche Jesu auf Erden zu sein, ebenso wie die „Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage“(Mormonen), die Neuapostolische Kirche, die Zeugen Jehovas und viele weitere Religionen. Eine genaue Untersuchung der Heiligen Schrift bringt Licht ins Dunkel der menschlich philosophischen Behauptungen.

Schon früh in der Geschichte der Christen gab es Bestrebungen, sich voneinander abzugrenzen. Bereits 20 Jahre nach Jesu Auferstehung und Himmelfahrt schrieb Paulus warnend: „Warum sage ich das? Von Chloës Leuten habe ich erfahren, dass es Streitigkeiten unter euch gibt, liebe Geschwister. Ihr wisst, was ich meine. Einer von euch sagt: »Ich bin Anhänger von Paulus!«, ein anderer: »Ich von Apollos!«, wieder ein anderer: »Ich von Petrus!« und noch ein anderer: »Ich von Christus!« Ist Christus denn zerspalten? Bin etwa ich, Paulus, für euch am Kreuz gestorben? Oder seid ihr auf meinen Namen getauft worden? Ich danke Gott, dass ich außer Krispus und Gaius keinen von euch getauft habe!“ 1. Kor. 1,11-13

An die Christen in Kolossä schrieb der Apostel Paulus: „er (Jesus) ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde…, von dem aus der ganze Leib, durch die Gelenke und Bänder unterstützt und zusammengehalten, heranwächst in dem von Gott gewirkten Wachstum“ Kol. 1:,8 und 2,19.

Hier wird deutlich, dass die Gemeinde Jesu als sein Leib bezeichnet wird, dessen Haupt Jesus selbst ist und keine selbsternannte Person, Stammapostel oder ein sonstiges menschliches Gremium, gleich welcher Bezeichnung. Das mit Gemeinde oder Versammlung wiedergegebene griechische Wort ist ekklēsía und setzt sich zusammen aus der griechischen Präposition „ek“, die „aus“, „heraus“ bedeutet, und dem griechischen Verb „kaleo“, das mit „rufen“ übersetzt wird, so dass „ekklēsía“wörtlich „die Herausgerufenen“ bedeutet.

Wie in Kol. 2:19 beschrieben, ist die christliche Gemeinde oder Versammlung Gottes Schöpfung, ein himmlischer Organismus, verbunden mit Jesus Christus, dem Haupt. Im heutigen Sprachgebrauch wird Gemeinde oder Kirche oftmals auf ein Gebäude oder eine bestimmte Religion oder religiöse Organisation angewandt. Das ist jedoch wie bereits dargelegt nicht Aussage der Heiligen Schrift. Dort wo der echte Glaube an die Wirkung des Heiligen Geistes fehlt, wird versucht durch menschliche Kontrolle, Gleichschaltung und Führung eine Illusion der Geist gewirkten Einheit des Leibes Christi zu erzeugen. Religionen brüsten sich mit scheinbaren Ergebnissen und sichtbaren Erfolgen ihrer Führung, die sie gutgläubigen Menschen als Beweis der Führung Gottes „verkaufen“. Bei genauer Untersuchung dieser Behauptungen wird jedoch schnell die billige, menschlich gewirkte, Kopie der Geistführung offenbar.

Die Ekklesia – die Herausgerufenen – ist die Gesamtheit aller zum Leib Jesu gehörenden Gläubigen, die Jesus als ihren einzigen Herrn anerkennen. Diese Gemeinde oder Versammlung wird in keiner Denomination, Organisation oder Bewegung sichtbar. Sie besteht ausschließlich aus wiedergeborenen Gläubigen, die Seinen Leib bilden und in den verschiedenen christlichen Kirchen verstreut sind. Trotzdem sind sie alle durch den Heiligen Geist miteinander verbunden sowie mit Christus ihrem Haupt. Diese Situation beschrieb Jesus in einem Gleichnis, dem vom Weizen und dem Unkraut (Matth. 13,24-30). Bis zuletzt würde der Weizen inmitten umschlossen von Unkraut sein, bis die Engel diese trennen würden. So sieht die Situation heute aus, dass es in jeder Religion ein paar Weizenhalme gibt, Glieder der Ekklesia, die zu Christus gehören.

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